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GAPP 2017 - Drei unvergessliche Wochen im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Schülerinnen und Schüler der KlassenP1030367 G10, V11 und G11 nahmen vom 04. – 24. März an einem GAPP Schüleraustausch in die USA teil.
Viel Vergnügen bei der Lektüre des absolut lesenswerten Reiseberichts.



Sa, 4.3.
Am Samstag, den 04.03.17, geht die lang erwartete Reise in die USA endlich los. Zwar liegt der Fokus auf einem dort stattfindenden Schüleraustausch, jedoch freuen wir uns alle nun zunächst auf eine Tour entlang der Ostküste, die mit dem metropolitanen Highlight New York beginnt. Nach einem anstrengenden Flug, fast drei Stunden Wartezeit beim Auschecken (!) und dem Zurechtfinden auf den Irrwegen der New Yorker U-Bahn, sind alle froh am Abend das riesige und doch gemütliche Hostel inmitten Manhattans beziehen zu dürfen.

So, 5.3.
Allerdings war sowohl zwecks Aufregung und Vorfreude auf die gigantische Stadt als auch ob unseres straffen Programms nicht viel mit Erholung. Am nächsten Morgen geht es nach einem nahezu pompösen Frühstück (wenn auch äußerst amerikanisch mit Rührei, so etwas ähnlichem wie Würstchen, Bagels und süßen Teilchen) mit der Erkundung des Big Apple los. Mit der U-Bahn geht es zur Brooklyn-Bridge, wo wir uns mit unserer Führerin zur Stadtteilerkundung von Brooklyn treffen. Diese führt uns zunächst an imposanten ehemaligen Industriegebäuden entlang, die in den letzten Jahrzehnten zu einem Kunstareal wurden, was unter anderem an künstlerisch aufwendig gestalteten Wasserspeichern auf den hohen Dächern erkennbar ist. Noch eindrücklicher ist jedoch die traumhaft schöne Sicht über den East River auf Manhattan. Der Wettergott meint es gut mit uns, so dass wir unter der Brooklyn-Bridge zwar bei eisigen Temperaturen, aber wundervollem Licht haufenweise Bilder schießen können. Unsere Erkundungstour führt uns weiter durch Brooklyn bis hin zum hippen Viertel Green Point, wo geschäftiges Treiben und viel Großstadtfeeling vorherrschen. Von dort aus nehmen wir die U-Bahn zurück zur Brooklyn-Bridge, um dann über eben diese den Weg zurück nach Manhattan anzutreten. Der Spaziergang über eine der ältesten Hängebrücken der USA war mit Sicherheit eins von vielen Highlights in dieser Megacity.
Unser nächster Programmpunkt ist das Empire State Building (schon das nächste Highlight). Die Sorge, wir könnten die Erklimmung nicht mehr bei Helligkeit schaffen, erweist sich als keineswegs gerechtfertigt – wir erleben nämlich einen traumhaften Sonnenuntergang auf einem der höchsten Gebäude der Stadt (443 Meter hoch) und die überwältigende Aussicht hinterlässt noch den ganzen Abend ein schwindelndes Gefühl.

Mo, 6.3.
Auch am nächsten Morgen ist frühes Aufstehen angesagt, weil wir die Fähre nach Liberty Island gebucht haben. Mit Statue Cruises düsen wir durch die Upper New York Bay im New Yorker Hafen und genießen bei wieder strahlend blauem Himmel die Fahrt Richtung Miss Liberty. Auf der kleinen Insel findet dann ein großes Shooting mit diversen Motiven statt. Die Freiheitsstatue von hinten, von vorn, Manhattan-Skyline mit und ohne Models. Zwei Schüler geben in einem Kurzreferat außerdem Aufschluss über die Freiheitsstatue und nach der Umrundung dieser besteigen wir wieder die Fähre in Richtung Ellis Island. Seit 1990 ist die Insel als Museum (Ellis Island Museum of Immigration) zur Geschichte der Einwanderung in die Vereinigten Staaten für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Insel war lange Zeit Sitz der Einwanderungsbehörde für den Staat und die Stadt New York und über 30 Jahre die zentrale Sammelstelle für Immigranten in die USA. Wie bei allen relevanten Stationen unserer Reise wurden auch hier diese und andere Fakten von zwei Schülerinnen referiert.

Di, 7.3.
Am folgenden Tag passt das nasskalte Wetter zur Dramatik unseres Programms. Zunächst besuchen wir das 9/11 Memorial und erhalten im zugehörigen Museum eine Führung, die bedrückende Geschichten und Fakten zu den Terroranschlägen des 11.Septembers 2001 beinhaltet. Sowohl im Einsatz gewesene Feuerwehrautos, als auch auf Original-Videos festgehaltene Schicksale erschüttern Schüler und Lehrer gleichermaßen. Auch das Mahnmal, das an die rund 3000 Opfer erinnert und auf dem Gelände des ehemaligen World Trade Centers (Ground Zero) entstand, löst Bedrückung und Trauer aus.
Mit gemischten Gefühlen stehen wir im Anschluss vor dem One World Observatory – einem Super-Wolkenkratzer und dem höchsten Gebäude der Stadt (sechsthöchstes Gebäude der Welt). Es wurde zwischen 2006 und 2014 an der Stelle des World Trade Centers errichtet und ist mit 541,3 Metern noch höher als das WTC war. Die Aussichtsetage im obersten Stockwerk wurde erst 2015 eröffnet, sodass wir mit zu den ersten Zeugen dieses atemberaubenden Blickes auf New York werden. 360° gläserne Fronten offerieren eine unendliche Aussicht und Computertechnik macht’s möglich, dass man viele Gebäude in der Umgebung anvisieren und abfragen kann.

Mi, 8.3.
Am vierten Tag in New York heißt es auch schon wieder Abschiednehmen. Ein ausgiebiger Spaziergang durch den Central Park bis hin zum American Museum of Natural History gehört zu den letzten Eindrücken dieser gigantischen Stadt. Im Museum angekommen erleben wir eine Highlights-Tour, bei der wir aus Zeitmangel leider nur wenige der Attraktionen des Museums begutachten können (so zum Beispiel die berühmten Dinosaurier-Skelette, die man aus so vielen Filmen kennt).
Anschließend werden (mehr oder weniger hektisch) die Koffer aus dem Hostel geholt und die Greyhound-Busfahrt Richtung Hauptstadt angetreten. Nach einigen Stunden gemächlichem Dahingezockel, viel Snapchat-Spam und dem chaotischen Umstieg auf einen Regionalbus erreichen wir Washington, wo wir ein kleines, aber sehr gemütliches Hostel beziehen. Kurz darauf machen wir uns zum Abendessen auf den Weg nach China Town, auf dem uns bewusst wird wie viel unaufgeregter als New York diese vergleichsweise beschauliche Stadt ist.

Do, 9.3.
Diese Beschaulichkeit bezieht sich allerdings nicht auf zurückzulegende Wegstrecken. Wir sind im Laufen zwar schon ziemlich gut trainiert, aber es war gut, dass die Schülerinnen und Schüler am Morgen noch nicht wussten, was heute an Kilometern auf sie zukommt. Zunächst erfolgt ein lockerer Spaziergang zum Weißen Haus, wo die Sniper auf dem Dach und der Sprengstoff-Hund der Polizei auf dem Vorplatz fast mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen als das Regierungsgebäude selbst. Nach einem umfangreichen Foto-Shooting geht’s weiter zum National Museum of American History, wo uns eine ältere Dame auf einer Highlights-Tour die wichtigsten Eckpfeiler der amerikanischen Geschichte näher bringt. Im Anschluss hatten wir noch ein wenig Zeit uns weitere Gegenstände und Fakten aus der sozialen, politischen, kulturellen, wissenschaftlichen und militärischen Geschichte Amerikas zu Gemüte zu führen.
Nach einem kleinen Mittagssnack wird der Spaziergang zu einer Wanderung Richtung Arlington National Cemetery, einem der 139 Nationalfriedhöfe der Vereinigten Staaten, der 1864 während des Sezessionskrieges errichtet wurde. Auf dem 252 ha großen Areal finden jährlich knapp 5400 Beerdigungen statt. Eine der bekanntesten Persönlichkeiten, die hier begraben liegt, ist John F. Kennedy (1963). Entsprechend ernst nehmen die Amerikaner hier Pflege und Akkuratesse, sowie die Tradition des Wachwechsels (Changing of the Guards). Einem solchen dürfen auch wir beiwohnen, um nach diesem Höhepunkt dann dem Friedhof den Rücken zu kehren und unsere Wanderung zum George-Washington-Denkmal fortzusetzen. Dieses imponierende Bauwerk zum Gedenken an den ersten Präsidenten der USA ist der Startpunkt des nun folgenden Memorial Walks – einem (weiteren) Spaziergang von einem Denkmal zum anderen. Unsere Wanderung entfaltet sich zum Gewaltmarsch und nur die imposanten, geschichtsträchtigen Denkmäler (an den Vietnam-Krieg, an Persönlichkeiten wie Abraham Lincoln, Thomas Jefferson oder Martin Luther King) veranlassen unsere Füße uns weiter zu tragen.
Trotz der Informationsfülle (aus Schüler-Referaten, Führungen, Denkmälern), spaßbringenden Fotoaktionen und bleibenden Eindrücken kann an diesem Abend niemand verbergen, dass unsere Reise durchaus die eine oder andere Anstrengung mit sich bringt.

Fr, 10.3.
Und schon wieder ein letzter Tag (diesmal eben in Washington): Heute besuchen wir das Kapitol – den Sitz des Kongresses, der Legislative der Vereinigten Staaten von Amerika. Ein Führer zeigt uns den Weg durch die unendlich erscheinenden Wirren dieses Gebäudes und erklärt uns geschichtliche Hintergründe und architektonische Klügeleien (und stellt ganz nebenbei unter Beweis, dass er quasi unzählbar viele Sprachen spricht). Da hier Sitzungen des Senats und des Repräsentantenhauses stattfinden, reihen wir uns im Anschluss noch ein, um eine solche miterleben zu dürfen (wobei das Urteil der Schülerinnen und Schüler eher dürftig ausfällt: „Da geht ja noch weniger ab als im Bundestag!“).
Und schon bald darauf befinden wir uns im Zug auf dem Weg nach Williamsburg – bye-bye Washington. Auf dem Land (tiefste Provinz!) angekommen beziehen wir ein fürstliches Hotel (zumindest im Vergleich zu unseren Hostels) und testen dann die Burger des zugehörigen Restaurants.

Sa, 11.03.
Nach einem fantastischen Frühstück starten wir am nächsten Morgen mit unserem Guide in Richtung koloniales Dörfchen, das seit 1931 als “Colonial Williamsburg“ unter Denkmalschutz steht. Es steht für die Epoche der Entstehung der Nation und seine Restaurierung und sein Wiederaufbau sind eines der größten Projekte dieser Art in den USA. Viele der fehlenden kolonialen Strukturen wurden in den 1930er Jahren an ihrem ursprünglichen Standort rekonstruiert. Einiges wurde auf den baulichen Stand des 18.Jahrhunderts zurückversetzt. Die meisten Gebäude sind für Touristen geöffnet, so dass wir erleben konnten, wie Zeitungsdruck, Näherei, Schreinerei, Schmiede und vieles mehr damals funktionierten. Jedes Jahr kommt mehr als eine Million Besucher aus aller Welt hierher, sodass es heute als “Living-History“-Museum betrieben wird, in dem die Besucher auch Personen in historischen Kostümen und Pferdekutschen bewundern können. Nach drei Stunden Führung haben wir einen breiten Einblick in die kolonialen Lebensweisen und freuen uns auf ein wenig Entspannung (oder weiteres Erkunden?!) bevor wir uns abends nochmal im Freilichtmuseum treffen, um einer Geister(geschichten)stunde beizuwohnen. Ein großer, vollbärtiger Mann führt uns noch einmal über das Gelände – nur zeigt er uns diesmal die dunkelsten, geheimnisvollsten Ecken und verbindet mit jeder eine gruselige Geschichte von seltsamen Dingen, die sich so an diesen geisterhaften Orten zugetragen haben sollen. So beenden wir unseren kurzen Aufenthalt in Williamsburg nach einem aufregenden Tag und reisen am nächsten Morgen (nach einem weiteren opulenten Frühstück) weiter nach North Carolina.

So, 12.03.
Zunächst bringt uns der Zug nach Greensboro, von wo aus wir von zwei Lehrern unserer Partnerschulen an einen Sammelplatz gebracht werden, wo die Gastfamilien bereits warten. Leider können zunächst nur wenige Schülerinnen und Schüler bei Gasteltern untergebracht werden, was sich im Laufe der Zeit allerdings noch ändern sollte. Zunächst aber macht sich ein Großteil der Gruppe auf den Weg zur NCSD (North Carolina School for the Deaf), während nur sechs Schülerinnen und Schüler das Leben in echten amerikanischen Familien erwartet. Nach einem langen Reisetag schauen wir, ob all der Erzählungen unserer Vorgänger vom letzten Austausch, gespannt dem Beginn unserer Austausch-Zeit entgegen.

Mo, 13.03.
Den ersten Schultag verbringen diejenigen Schülerinnen und Schüler, die in Gastfamilien untergebracht sind in Lenoir an der Hibriten High School, der Rest der Gruppe verweilt am Internat (NCSD) in Morganton und verfolgt dort den Unterricht. Dies gestaltet sich allerdings als nicht ganz einfach, denn die absolute Mehrheit der Schülerinnen und Schüler (SuS) als auch des Personals (Lehrer/innen, Erzieher/innen) kommunizieren ausschließlich über ASL (American Sign Language). Jedoch ist unser Besuch bestens organisiert, sodass uns einerseits Dolmetscher zur Seite gestellt werden, andererseits die wenigen personellen Ressourcen mobilisiert werden, die sich mit uns verständlich machen können. Aus SuS-Sicht ist die nachvollziehbare Kritik in Sachen Kommunikations-Barriere ob des fehlenden Sprachinputs jedoch nicht das einzige Manko bezüglich des Internats. Es wird auch über Essen und Unterbringung gewettert – zumal es uns diejenigen, die in herrschaftlichen Häusern ihrer Gastfamilien untergebracht sind, nicht gerade schmackhafter machen. Jedoch nehmen‘s die Jungs und Mädels schon sehr bald mit Humor und fügen sich ihrem Schicksal. Die/der eine oder andere wird im Laufe der Zeit allerdings sowieso noch ins reale amerikanische Leben aufgenommen, sodass am Ende der ersten Woche nur noch sechs Schüler am Internat verbleiben und demgegenüber zehn Jugendliche in Gastfamilien wohnen.

Di, 14.03.
Am nächsten Tag wird die Gruppe bereits wiedervereint: Gemeinsam mit einigen Amerikanern von der Hibriten High School geht es zum Biltmore Estate, einem Landbesitz nahe Asheville, dessen Herrenhaus (Biltmore House) im Renaissancestil erbaut wurde und heute als Museum genutzt wird. Es wurde durch den New Yorker Architekten Richard Morris Hunt im Auftrag von George Washington Vanderbilt II zwischen 1888 und 1895 erbaut. Biltmore Estate war damals mit einer Gesamtfläche von 8000 Acre (ca. 32 Quadratkilometer) das größte private Anwesen in den USA. Das Herrenhaus mit einer Wohnfläche von ca. 16.260 m² hat eine 238 Meter lange Fassade, umfasst 250 Zimmer, sowie einen Swimmingpool, eine Bowlingbahn und einen Fitnessraum. Wir befinden: Die Bewohner lebten ein äußerst modernes Leben in diesem dekadenten Überfluss!
Anschließend bringt uns das nasskalte Wetter darum, den weitläufigen, zum Blühen ansetzenden Park, zu durchkreuzen, sodass wir uns ziemlich direkt wieder in den Bus setzen und in der nahegelegenen Asheville Mall einem (von New York wohlbekannten) Hobby frönen – Shopping!

Mi, 15.03.
Schon am nächsten Morgen gibt es ein Wiedersehen der deutschen Reisegruppe und die Freude darüber wird nach einigen Stunden ein klein wenig dadurch getrübt, dass die SuS ihre, in Deutschland vorbereiteten Präsentationen zu Heimatland und Leuten, ungezählte Male über den Tag verteilt in diversen Klassen halten müssen. Wenigstens lernen gefühlt alle der ca. 1000 Schülerinnen und Schüler der Hibriten High School eine ganze Menge über Süddeutschland und das BBZ!

Do, 16.03.
Das GAPP (German-American-Partnership-Program) ist laut offizieller Vorgabe immer im Rahmen eines Projektes durchzuführen. Dieses Jahr handelt es sich um ein Kunstprojekt: Die deutschen SuS haben Fotos von herausragenden Gebäuden oder Skulpturen aus Lenoir geschickt bekommen, die Amerikaner umgekehrt aus Stegen. Aufgabe war es, diese Fotos im Unterricht Zuhause künstlerisch umzusetzen und schlussendlich während des Austausches in North Carolina auszustellen und zu vergleichen.
Nun kommen also endlich eben diese Kunstwerke zum Einsatz, die die SuS bereits in Deutschland im Kunstunterricht gefertigt haben und seitdem wie rohe Eier in ihren Koffern transportieren. Wir treffen uns demnach im Atelier eines bekannten Künstlers der Region, Charlie Frye. Dieser begrüßt uns äußerst herzlich und beginnt seinen letzten Schliff, den er den Bildern der Jungkünstler verpassen soll damit, den Jugendlichen ein Plädoyer auf’s Leben zu halten. Das bringt selbst die Lehrer (inklusive Abteilungsleiter) zum Nachdenken. Anschließend wird allerdings heftig an den bereits bestehenden Werken gefeilt und geschliffen, damit der Ausstellung, die am folgenden Montag installiert werden soll, nichts im Wege steht.
Abends dürfen wir nach all der harten Arbeit an einer St. Patricksfeier, die aus Musik, Essen, Tischkicker, Billard- und Basketball-Spielen bestand, im Internat teilnehmen.

Fr, 17.03.
Der Freitag beginnt mit einer gnadenlosen Ungerechtigkeit: Während die Hibriten-SuS ausschlafen und schöne Dinge mit ihren Gastfamilien tun dürfen, da an diesem Tag kein Unterricht stattfindet, müssen die Besucher der NCSD die geliebten (oder zu lieben gelernten) Präsentationen eben dort erneut halten – und das auch noch in neuer Besetzung zwecks fehlender Partner! Aber auch diese fleißigen Kinder konnten ab mittags einem (mehr oder weniger) entspannten Wochenende entgegen blicken.

Sa, 18.03.
Dieser Samstag ist sehr Auto-lastig. Zunächst treffen sich am Vormittag einige der Truppe (inklusive Amerikanern) an der Hibriten High School, um eine Reihe Oldtimer auf dem Parkplatz zu begutachten. Die Ausstellung zeigt einmal mehr, wie Auto-affin der gemeine Amerikaner ist!
Nachmittags geht es dann auf einen “dirt track“, wo eigentlich die ersten Probefahrten der Nascars hätten stattfinden sollen – haben sie schlussendlich auch. Allerdings mussten wir zunächst mehrere Stunden beim Schrauben und der Wegbereitung zusehen. Aber dann kamen wir doch noch in den Genuss: mit viel Krach und rutschenden Reifen vermitteln einige Nascar-Piloten einen Eindruck, was hier bei einem echten Rennen abgehen muss!

So, 19.03.
Der Sonntag gestaltet sich zumindest für die NCSD-Leute recht sportlich. An einem Kletterturm dürfen sie unter Leitung eines Kletter-Guides sowohl ihre Schwindelfreiheit als auch ihr körperliches Geschick unter Beweis stellen.
Anschließend werden wir von einer Gastmutter zum District 12 gelotst – dem Original-Filmset des US-amerikanischen Science-Fiction-Films „Die Tribute von Panem“ (The Hunger Games), der dort 2012 gedreht wurde. Die heruntergekommenen Hütten stellen einen netten Spielplatz für unsere Teenies dar und wirken bei traumhaftem Wetter eher verlassen-romantisch als gruselig-gefährlich.

Mo, 20.03.
Die zweite Woche unseres Aufenthalts beginnt bei Charlie Frye mit der Absicht unser GAPP-Kunstprojekt zum Abschluss zu bringen. In seinem Atelier haben diejenigen, die ihr Kunstwerk noch nicht fertiggestellt haben, die Chance weiter zu gestalten, zu malen, zu perfektionieren. Anschließend gibt uns Charlie in seiner frisch-fromm-fröhlich-frei-Art noch eine Führung durch den hübschen Ort Lenoir, so dass die SuS die Bauwerke, die sie bisher nur vom Foto kannten, im Original betrachten können. Dann wird es ernst. Wir machen uns auf den Weg zur Galerie, wo Charlie zunächst seine Werke abhängt, um den unseren Platz zu machen. Sogar ein Reporter der Lokalzeitung verfolgt das Geschehen, interviewt angehende und echte Künstler, Austauschschülerinnen und Schüler, sowie Lehrer. Einige Tage später dürfen wir dann das Ergebnis seiner Recherchen doch tatsächlich in der Zeitung lesen und sind fast ein bisschen stolz auf uns!

Di, 21.03.
Wir bewegen uns in großen Schritten schon wieder auf das Ende unserer Reise zu, sodass am heutigen Tag nochmal ein kollektiver Ausflug aller an einen touristischen Hotspot ansteht: Blowing Rock. Es handelt sich hierbei um eine kleine Stadt in den Blue Ridge Mountains, die nach einem gigantischen Felsen, der als fantastische Aussichtsplattform genutzt wird, benannt ist. Wir entscheiden uns allerdings gegen das Erklimmen des besagten Felsens, sondern tuckern mit dem Bus den Blue Ridge Parkway, eine wunderschön angelegte Straße durch die Blue Ridge Mountains, entlang. Bei einem Zwischenstopp umwandern wir einen idyllischen kleinen See (wobei es sich ein Schüler nicht nehmen lässt, den See sogar ein Stückchen zu durchwandern) und schinden den Schulbus am Ende noch weiter die Berge hinauf, um dann weit oben an einem Aquädukt eine unvergessliche Aussicht via Kameras festzuhalten.
Bei einem gemeinsamen Abendessen in einer Barbecue-Kneipe mit live-Musik und Unmengen an Fleisch, Pommes und Cola lassen wir diesen herrlichen Tag schlussendlich ausklingen.

Mi, 22.03.
Eigentlich hat das BBZ neben der Hibriten High School noch eine weitere Partnerschule in Lenoir – die West Caldwell High School. Leider gelang es dem verantwortlichen Lehrer dieser Schule dieses Jahr nicht Gastfamilien zu gewinnen. Nichtsdestotrotz steht heute ein Besuch dieser riesigen High School an, um – eigentlich dachten sie es sei vorbei – unsere Präsentationen auch hier an die Schüler zu bringen. Viele Powerpoint-Folien, Fragen und Gespräche später erhalten wir noch eine Führung durch die Schule (der Fenster und damit Tageslicht fast völlig fehlen, was unsere SuS heftig irritiert) bevor es wieder zurück in die Gastfamilien bzw. die NCSD geht.
Im Internat findet am heutigen Abend bereits eine Abschiedsfeier für uns statt. Wieder wird mit Essen, Musik, Spiel und Spaß gefeiert, wenn auch ein bisschen wehmütiger als noch bei der St. Patricksfeier!

Do, 23.03.
Während die Hibriten-Gänger heute nochmal die Schulbank drücken, besuchen die NCSDler die Lenoir-Rhyne Universität, eine 1891 gegründete private Uni, an der eine deutsche Professorin unterrichtet, die uns in ihr Seminar eingeladen hat. Dieser Besuch ist äußerst aufschlussreich – so lernen wir viel bezüglich des Unterschieds von privaten und staatlichen Schul- bzw. Universitäts-Trägern und staunen nicht schlecht, dass ein jeder Student hier 42.000 Dollar im Jahr hinblättern muss. Allerdings freuen wir uns nur wenig später sehr darüber, denn wir werden in die Mensa eingeladen und haben – ob unserer eher spärlichen, weniger appetitlichen Mahlzeiten im Internat (staatlich!) – selten ein so vielseitiges, leckeres Buffet gesehen und gekostet! Frisch gestärkt erkunden wir im Anschluss noch den hübschen Campus und besuchen die universitätseigene, niegelnagelneue Kirche.

Fr, 24.03.
Uns war allen klar, dass dieser Tag kommen wird. Packen. Abschiednehmen. Noch letzte Nummern austauschen bevor man sich nicht mehr sieht. Umarmungen hier, Tränen wegwischen da.
Unser Partner-Lehrer der Hibriten High School, Sascha Sanderlin, der uns die letzten zwei Wochen so fantastisch betreut, gelenkt und geholfen hat, steigt noch ein letztes Mal auf den Schulbus, um die Deutschen in der Gegend herum zu kutschieren – zum Flughafen! Der Abschied von den Gastfamilien fiel schwer und so ist die Stimmung im Bus eher gedämpft. Am Flughafen angekommen bedanken wir uns ein letztes Mal bei Sascha (und wir können uns gar nicht genug bei ihm bedanken!) und ziehen dann unsere Koffer zum Check-in.
Bye-bye Amerika! Es war schön mit dir und all den Menschen, die wir hier kennenlernen durften!



Dieser Bericht hat natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Vieles, was die Schülerinnen und Schüler mit ihren Gastfamilien erleben durften, konnte hier nicht aufgenommen werden, genauso wenig, wie persönliche Erfahrungen und Eindrücke der einzelnen Reisenden.
Deshalb können Interessierte über den Blog http://patrick19996.wixsite.com/gappblog weitere Bilder und Texte auf sich wirken lassen. Es handelt sich hierbei um ein Online-Tagebuch, das die Schülerinnen und Schüler während des Aufenthalts selbst verfasst haben. Viel Spaß beim Lesen!
Außerdem möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen bedanken, die diese fantastische Reise ermöglicht haben:


Familie Mensinger
Das Sozialwerk des BBZ Stegen
Der Förderverein des BBZ Stegen
GAPP
und last but not least
der Verein Taube Kinder lernen hören, der diese Reise mit einer sehr großzügigen Spende unterstützt hat.
TBK Logo

Auch wir hatten eine tolle Zeit mit einer großartigen Truppe und freuen uns, GAPP auch in der Zukunft fortzuführen!
Gregor Fütterer & Sarah Gerspacher

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